Montag, der 5.
Wer auch immer den
Irrglauben um den Freitag, den 13. entworfen hat, hat sicherlich nur das Datum
verwechselt. Oder das ganze war ein Übersetzungsfehler.
Denn der einzig wahre Unglückstag ist eindeutig der Montag, der 5.
Bitte um grausiges
Achterbahn-Gekreische.
(Grausiges Achterbahn-Gekreische.)
Danke.
Das mit dem Freitag,
dem 13. konnte ich eh nicht mehr glauben, seit ich an diesem Tag mit meinem
Freund zusammengekommen bin. Außer vielleicht für diejenigen, die vorher ein
Auge auf uns geworfen hatten. Ansichtssache.
Montag, der 15.
jedenfalls... an sich ein ganz schöner Tag. Wenn der Wecker um 06.18 (6.15 Uhr
klingelt schließlich jeder Wecker, um 6:18 nur die wenigsten) klingeln würde.
Und nicht erst um 6:48. Ich springe also erstmal panisch aus dem Bett und
versuche meinen Mann zu wecken. Was sich als nicht ganz so leicht darstellt,
immerhin döst er auch sonst noch eine viertel Stunde weiter, während ich
wahlweise gerade vorm Kleiderschrank grüble
oder auch schon mit dem Make-up beschäftigt bin
- je nach Tagesform.
Versuch
1: “Schaaatz?!
Liebling, es ist schon ganz arg spät. Stehst du auf?
Fazit: Keine Regung
Versuch
2:
“Schatz!!!! Es ist 06:50!!!! Steh auf um Himmels Willen!!!”
Fazit: Ein leichtes gähnen gefolgt vom
unwilligen umdrehen.
Versuch
3: Man
entferne die Bettdecke vom Mann und rolle diesen vom Bett.
Fazit: Mann schläft auf dem kalten Laminat-Fußboden
weiter.
Versuch
4: Man
überkippe den Mann mit ca. -15° kaltem Wasser.
Fazit: Kurzes Grummeln, anschließend leises schmatzen.
Versuch
5: Man
suche die Heavy-Metal (Wahlweise Techno-CD) und drehe auf Lautstärke 72.
Fazit: Umdrehen
Versuch
6: Es gilt
harte Geschütze aufzuziehen und auch wenn man das nicht möchte, weil man ihn
doch liebt. Es muss sein.
Man stelle sich also in die Mitte des Raumes und kreische in totaler Euphorie:
“Die Holländer sind Weltmeister!!!!!”
Hat man es nun
endlich geschafft, geht es weiter. Man hat nun nicht nur einen grummligen,
beleidigten Mann vorm Steuer, sondern natürlich auch noch einen
polnischen Reisebus vorm Auto, der aufgrund
technischer Mängel nicht schneller fahren darf
als 7,5 km/h. Aus Vorsicht und Vernunft
gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern fährt der polnische Busfahrer jedoch
nur 5 km/h.
Wie rücksichtsvoll!
Während in der
Arbeit (in der man um 9:57 angekommen ist, obwohl man sonst für den Weg zwischen
7:28 min und 9:52 min braucht) noch alles glatt geht - zumindest wenn man davon
absieht, dass es die Briefe oder Anträge an denen man seit 3 Stunden gesessen
hat, dann abstürzen, wenn man sie gerade
speichern wollte. Und davon, dass der Computer
scheinbar noch im Feierabend ist, was die Schnelligkeit angeht. Und
natürlich davon, dass die Kaffeemaschine überläuft
und der Kopierer den Geist aufgibt, als man gerade ein extrem wichtiges Dokument
für den Chef kopiert. Das Dokument ist natürlich - auf Deutsch gesagt - im
Arsch.
Nach der Arbeit
hofft man auf einen erholsamen Feierabend. Schließlich sind Unglückstage nur
Aberglaube und Blödsinn. Kein Tag hat sich von vorneherein, um 6:17 gegen dich
verschworen, indem er sagt “Heute nerv ich die mal
richtig. Und mit dem Wecker fang ich an”.
Angekommen im
Lieblingscafé schlüpf ich auf der Toilette kurz aus meiner Jeans und in den
weißen Rock, den ich im Auto eingelagert habe. Ein
richtig schönes, teures Stück, welches ich
morgen auf jeden Fall auf die Arbeit anziehen werde! Zumindest denke ich
mir das 2 Sekunden, bevor der 10jährige, der seiner Mutter einen
Latte Macchiato mit extra Tiramisu-Geschmack
bringen will, ausrutscht. Der Latte und natürlich der Tiramisu-Flavour verteilen
sich grazil über meinem weißen Rock. Schön! Als ich einen Latte mit
Tiramisu-Flavor ordern will, ist das Tiramisu-Flavour alle. Noch schöner.
Ich setze mich und
wisch mir das Getränk vom Rock. Na ja, zumindest kann es nicht mehr schlimmer
werden. Nach dem Kaffeetrinken beschließen wir noch einen Spaziergang zu machen.
Bei dem schönen Wetter natürlich eine schöne Angelegenheit.
Gerade an dem Punkt, an dem wir am weitesten vom Auto
entfernt sind, beginnt es zu tröpfeln. Dann zu regnen. Dann zu duschen.
Toll.
Und der Satz meines
Mannes
“Naja, das wäscht jetzt
wenigstens den Latte Macchiato aus.” hätte auch nicht unbedingt sein
müssen.
Prost Mahlzeit, am
nächsten Montag dem 5. bleib ich ganz sicher im Bett. Der ist übrigens am
5. Februar 2007. Es folgt gleich der 5. März
2007. Dann hat man allerdings wieder seine Ruhe bis zum
5. November 2007.
Bis
dahin: Viel Glück :-)
Auch am
Freitag dem 13. Oktober 2006 :-)
Eure
Marina (2005/06)
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