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Marina K.
(Chefredakteurin von 2003 - 2007)


Neues von der Kärwa-Front
 


Ich sehe mich als Menschen, der sich mit allem und jedem gut versteht. Ich lächle sogar, wenn ich jemanden nicht mag. Einfach aus Angst unhöflich zu sein. Doch eine Person hat es jetzt geschafft, die liebevolle, nette, tolle, tolerante [räusper, ich weiß, Eigenlob...] Seite an mir über Board zu werfen. Und das mit nur einem Fetzen Papier....

Der Tag begann ja ganz nett. Die Sonne strahlte über Großschwarzenlohe. Nichts dagegen. So gegen Zehn rafften mich dann jedoch Blase, Hunger und Durst zugleich aus dem Bett meines Freundes. Immer noch nichts Böses. Bis wir - Nachmittags, erneut von Hunger geplagt und fest entschlossen diesen mit Cheeseburger und BigMacs zu stillen - nach unten Richtung Auto schlenderten. Und was ich da vorfand übertraf alles.  

[Stellt euch an dieser Stelle die Melodie aus “Der weiße Hai” vor - es wird etwas gaaaaanz ganz schlimmes passieren] 

An dem Scheibenwischer des silbernen Mercedes hing ein Fetzen weißes Papier. Fast in Zeitlupe - mit dem Blick eines Krimi-Polizisten, der einen dunklen Raum betritt indem er gleich die Leiche eines Mädchen finden wird - und der Besorgnis von Bridget Jones, die sich der gefürchteten Waage stellt. Und was ich fand, übertraf alles...  

[erneut Musik] 

Ein Zettel, auf dem mit dicken, fetten, häßlichen Buchstaben ein Name stand (ein WEIBLICHER! Name) - mit einem dicken, fetten, häßlichen Herz umrahmt. Da ich den Namen dieser “Person” nicht nennen möchte, nennen wir sie an dieser Stelle “Isi”. Man muss dazusagen, dass “Isi” meinen Schatz schon längere Zeit mit SMS terrorisiert, damals noch diese netten gespielten Lächeln bekommen, jetzt jedoch eindeutig die Schmerzgrenze überschritten hatte. Das bedeutete Krieg. Und der sollte am kommenden Freitag ausgetragen werden. Hart und Schlimm. Furchtbar und Grausam. Auf der Kärwa.  

Jeder Krieg braucht eine Strategie - hat mein Geschichtslehrer immer zu sagen gepflegt, und das wollte ich mir zu Herzen nehmen. Meine Strategie: Den gesamten Tag im Bad verbringen. Aufgestylt wie Frau Monroe ihrer Zeit wollte ich mich anschließend in HighHeels, Trägerlosem Top und Blue Jeans zur Kärwa begeben, dort auf ein zwei Cola in Sehweite von “Isi” absitzen - und als triumphierende Gewinnerin aus dem Krieg hervorgehen. Und gleich am Freitagmorgen um Acht Uhr ging es los.
Sicher, jeder, der davon erfuhr, meinte entsetzt “Ihr geht um zehn auf die Kärwa - es reicht wenn du dich um neun fertig machst.” - nix da. 12 Stunden Vorbereitung musste schon drin sein. Bush hatte sicher auch 12 Stunden Zeit den Irak-Krieg zu planen (ja, gut, schlechtes Beispiel - aber er hätte sich sicher 12 Stunden nehmen können...)                                     

[jetzt bitte die Mission-Impossible (oder wahlweise James Bond) Musik vorstellen] 

Bepackt mit einer Thermo-Teint-Hydro-Maske, zwei Gurkenscheiben, 3 Haarkuren (für coloriertes, strapaziertes und trockenes Haar), einem Ganzkörperpeeling und French-Nail-Schablonen an allen zehn Fingern lag ich in dem bequemen Leder-Wipp-Liege meines Schatzes und lies es mir gut gehen (sicher, ich hätte das auch im Bad machen können, wo man alles nur kurz abwaschen hätte brauchen, aber warum, wenn es auch luxuriös geht?!) Mein Schatz saß derweil in einem Ledersessel, beäugte mich skeptisch und schüttelte hin und wieder den Kopf. Dann ging er Pasta kochen. Brav. 
Nach 30 Minuten Einwirkzeit gewisser Packungen, die sich - zugegeben - nur mit Hilfe von zwei Mann und einem Spachtel wieder von mir entfernen ließen, 2 Stunden Haare machen, 1 Stunde Make up perfektionieren und 6 Stunden üben (meine HighHeels mit Stöckelabsatz und Riemchen werden wirklich nur in äußersten Notfällen aus dem Waffen- äh, Schuhschrank geholt - aus gutem Grund.) war ich endlich geh-fertig. Na ja. Zumindest war ich fähig zu stehen. Mit dem gehen haperte es, aber wenn ich auf den Boden achten, und in einer Geschwindigkeit von 3 km/h, fest an meinen Freund geklammert laufen würde, würde ich es vielleicht schaffen mir nur einen Fuß zu brechen.

Die 3 Treppen durch diverse Etagen des Schatzens-Hauses und die 10 Meter bis zum Familien-Parkplatz gestalteten sich schwerer als gedacht und nach einigen Sekunden stand fest: Krieg fordert Opfer: Als ich in ein Erdloch tappte verfing sich mein Fuß darin - der andere in meiner Jeans und als ich mich an den Boden abstützen wollte brach ein Fingernagel. Als wir einen Parkplatz gefunden hatten, stand mir das schwerste meines bisherigen Lebens bevor. 30 Meter zum Festplatz! 

[Bitte erneut James Bond] 

Nach diversen Heul-, Fluch-, Panik- und “Lass mich hier einfach zurück. Ich behindere dich sonst nur”-Attacken aufgrund meiner Schuhe hatten wir es geschafft. Und es hatte sich gelohnt. Schon bald zog ich die ersten Blicke auf mich. Ja! Ich würde diesen Krieg gewinnen! Dachte ich. Auch um eins - die Band spielte nicht mehr, die Buden verkauften nicht mehr, die Beleuchtung erhellte nichts mehr und die Bänke waren leer - war “Isi” nicht aufgetaucht.  

Vielleicht hätte man ihr sagen sollen, dass Krieg herrscht...

Eure Marina (2005/06)

 
     
 

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